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Digitalisierung

Sichere E-Rechnungen (1/2): Ihr Schutzschild gegen Betrug

May 8, 2025
4
Minuten Lesezeit

Schützen Sie Ihr Geschäft vor Betrug mit sicheren E-Rechnungen. In diesem ersten Teil einer zweiteiligen Serie erklären wir die wesentlichen Sicherheitsaspekte der E-Rechnung, von Authentizität und Integrität bis hin zu den Risiken unsicherer Übertragungswege wie E-Mail.

Die elektronische Rechnung, auch E-Invoicing genannt, ist heute viel mehr als nur eine digitale Version der Papierrechnung. Sie ist ein strukturiertes Datenformat, das Prozesse automatisiert und die Effizienz steigert. Mit der zunehmenden Digitalisierung von Finanztransaktionen gewinnen Sicherheit, Authentizität und Integrität von Rechnungsdaten immer mehr an Bedeutung.

Tatsächlich nimmt die Akzeptanz von E-Invoicing in Europa und weltweit stark zu. Dies wird maßgeblich durch verstärkte regulatorische Vorgaben von Regierungen sowie das Streben nach Effizienzsteigerung vorangetrieben. Die wachsende Bedeutung spiegelt sich auch in der Marktentwicklung wider. Laut dem E-Rechnungs-Pionier und Marktexperten Billentis betrug der Marktwert für E-Rechnungslösungen im Jahr 2024 8,3 Milliarden Euro und wird bis 2028 voraussichtlich auf rund 22,2 Milliarden Euro ansteigen, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 27,9 % entspricht. Diese Zahlen unterstreichen das dynamische Wachstum des E-Invoicing-Marktes.

Für Unternehmen ist eine sichere E-Rechnung von entscheidender Bedeutung, um sich vor Betrug zu schützen und die Gültigkeit ihrer Geschäftstransaktionen sicherzustellen. 

Die drei Säulen sicherer E-Rechnungen

Um eine robuste Sicherheit zu gewährleisten, stützt sich die elektronische Rechnung auf drei grundlegende Säulen:

  • Authentizität: Eine sichere E-Rechnung muss eindeutig festlegen, wer der tatsächliche Aussteller und Empfänger der Rechnung ist. Dies hilft, die Zirkulation gefälschter Rechnungen zu verhindern und schützt vor unbefugten Dritten, die sich als Geschäftspartner ausgeben. Technologien wie digitale Signaturen und qualifizierte elektronische Siegel (mehr dazu in unserem nächsten Beitrag) sind entscheidend, um die Identität des Absenders zu bestätigen. Darüber hinaus kann die Authentizität durch interne Kontrollverfahren sichergestellt werden, die einen verlässlichen Prüfpfad zwischen der erbrachten Leistung und der Rechnung herstellen.

  • Integrität: Die Integrität einer E-Rechnung stellt sicher, dass die Daten während der Übertragung und Speicherung unverändert bleiben. Manipulationen, sei es durch technische Fehler oder böswillige Angriffe, sollten entweder ausgeschlossen oder zumindest erkennbar sein. Digitale Signaturen und manipulationssichere Übertragungskanäle sind hierfür von zentraler Bedeutung. Auch die Integrität kann durch interne Kontrollverfahren gewährleistet werden.

  • Lesbarkeit: Jede E-Rechnung muss für Menschen lesbar sein. Das bedeutet, dass die umsatzsteuerlichen Pflichtangaben klar dargestellt werden müssen. Um elektronische Rechnungen korrekt anzuzeigen, müssen geeignete Anzeigeprogramme oder Viewer verwendet werden. Bei strukturierten Formaten muss eine eindeutige Zuordnung der Daten zu den jeweiligen Attributen gewährleistet sein. Die Lesbarkeit muss über den gesamten Aufbewahrungszeitraum hinweg sichergestellt sein.

Neben diesen drei Aspekten sind zwei weitere Faktoren für die Sicherheit und Zuverlässigkeit von E-Rechnungen von entscheidender Bedeutung:

  • Nichtabstreitbarkeit: Dies bedeutet, dass eine Handlung oder Transaktion von keiner der beteiligten Parteien nachträglich bestritten werden kann. Im Kontext der E-Rechnung bedeutet dies, dass der Absender nicht leugnen kann, die Rechnung gesendet zu haben, und der Empfänger nicht leugnen kann, die Rechnung empfangen zu haben. Auch der Inhalt der Rechnung darf nachträglich nicht unbemerkt verändert werden.

  • Vertraulichkeit: Die Vertraulichkeit von Rechnungsdaten ist oft geschäftskritisch, auch wenn sie nicht immer für die Gültigkeit der Rechnung entscheidend ist. Sichere Übertragungskanäle sorgen dafür, dass sensible Finanzinformationen nicht in die Hände Unbefugter gelangen.

E-Mail: Ein Risiko für E-Rechnungen

Die Übertragung von E-Rechnungen per E-Mail birgt erhebliche Sicherheitsrisiken. So können E-Mails beispielsweise leicht abgefangen, manipuliert oder gefälscht werden. Anhänge können Schadsoftware enthalten, und die Authentizität des Absenders ist oft schwer zu prüfen. Die Abhängigkeit von E-Mails als primäre Übertragungsmethode für E-Rechnungen kann daher eine potenzielle Eintrittsstelle für Betrüger darstellen und zu erheblichen finanziellen Verlusten führen.

Häufige Taktiken des E-Mail-Rechnungsbetrugs sind:

  • Gefälschte Rechnungen: Dabei hacken Betrüger die E-Mail-Adresse eines Unternehmens und senden Kunden gefälschte Rechnungen, bei denen die Zahlung auf ein Konto der Betrüger erfolgen soll.

  • Veränderte Rechnungen: Betrüger fangen eine Rechnung ab und ändern die Bankverbindung auf der Rechnung in ihre eigenen Daten, oftmals in eine eigene Bankverbindung im fernen Ausland.

  • Umleitung: Betrüger senden eine E-Mail von der E-Mail-Adresse des Unternehmens und fordern den Kunden aufgrund eines angeblichen Verwaltungsfehlers auf, auf ein anderes Bankkonto zu zahlen.

Betrügerische Rechnungen und E-Mails werden oft von der offiziellen E-Mail-Adresse eines Unternehmens versendet. Dadurch wird es den Empfängern besonders schwer gemacht, den Betrug zu erkennen. Darüber hinaus richten einige Betrüger automatische Weiterleitungsregeln in den E-Mail-Konten des Unternehmens ein, um ihre Spuren zu verwischen. Wenn ein Kunde auf die E-Mail antwortet und die Rechnung hinterfragt, kann der Betrüger antworten, ohne dass das Unternehmen davon erfährt. Betrüger können auch Filterregeln einrichten, um alle von ihnen gesendeten E-Mails zu löschen. Auf diese Weise können ihre betrügerischen Nachrichten und Rechnungen nicht so einfach entdeckt werden.

Auch der Expertenverband der deutschen E-Invoicing-Branche, der Verband elektronische Rechnung (VeR), weist nachdrücklich auf diese Risiken hin. Die Problematik wird unter anderem durch ein Urteil des Oberlandesgerichts Schleswig-Holstein vom 18.12.2024 (Az.: 12 U 9/24) deutlich, in dem die Sicherheitsrisiken von E-Mails für den Rechnungsversand hervorgehoben werden. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass die E-Mail als Transportweg für Rechnungsdokumente nicht optimal ist, insbesondere im Hinblick auf Sicherheit und Manipulationsanfälligkeit. Im konkreten Fall wurde eine Rechnung manipuliert, indem die Bankverbindung des Unternehmens durch die Daten einer fremden Bank ersetzt wurde. Das Gericht betonte, dass Unternehmen Rechnungen nicht ohne ausreichende Schutzmaßnahmen wie eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung per E-Mail versenden sollten, da dies ein vorhersehbares Risiko für Kundinnen und Kunden darstellt.

Fallbeispiel: Betrug mit traditionellen Rechnungsversandmethoden

Ein aufsehenerregender Betrugsfall vom September 2024 unterstreicht die Bedeutung sicherer Prozesse im Umgang mit elektronischen Rechnungen. Das Landgericht München verurteilte drei Angeklagte wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs zu Freiheitsstrafen auf Bewährung. Die Täter hatten sich zwischen November 2020 und April 2021 rund 200.000 Euro durch den Versand irreführender Rechnungen an Kunden des Europäischen Amts für geistiges Eigentum (EUIPO) erschlichen. Dabei traten sie unter dem Namen „IP Register UG“ auf und imitierten gezielt offizielle EUIPO-Schreiben, um ein Gefühl von Dringlichkeit zu erzeugen. Die Entscheidung des Gerichts gilt als wichtiger Präzedenzfall im Kampf gegen betrügerische Zahlungsaufforderungen im IP-Umfeld und hat Signalwirkung für weitere Verfahren innerhalb der EU.

Solche Betrugsfälle wären mit dem Einsatz echter elektronischer Rechnungen deutlich schwieriger umzusetzen gewesen. Denn durch die Nutzung strukturierter E-Rechnungen im standardisierten Format und vor allem den Versand über eine gesicherte Infrastruktur – etwa über ein zertifiziertes E-Rechnungsnetzwerk oder einen akkreditierten Dienstleister – können sowohl die Echtheit als auch die Herkunft von Rechnungen eindeutig nachvollzogen werden. Manipulationen und Täuschungen wie im geschilderten Fall würden so frühzeitig erkannt oder vollständig verhindert.

Die Bedeutung sicherer E-Rechnungen im Kampf gegen Betrug

Auch abseits spektakulärer Gerichtsverfahren zeigt sich: Rechnungsbetrug ist ein weitverbreitetes Problem im digitalen Geschäftsverkehr. Laut aktuellen Erhebungen waren bereits über 90 % der deutschen Online-Händler mit Betrugsversuchen konfrontiert. Dabei treten besonders häufig manipulierte Rechnungen auf, die über kompromittierte E-Mail-Konten versendet werden. Diese Angriffe machen deutlich, wie anfällig herkömmliche Kommunikations- und Rechnungswege für Missbrauch sind.

Im Gegensatz dazu bieten strukturierte E-Rechnungen, die über zertifizierte Netzwerke oder akkreditierte Dienstleister übermittelt werden, einen deutlich höheren Schutz. Sie ermöglichen eine eindeutige Verifizierung von Absender und Inhalt, wodurch betrügerische Aktivitäten frühzeitig erkannt oder sogar vollständig verhindert werden können. Wie diese sicheren Netzwerke und Dienstleister konkret aussehen, welche Vorteile sie im Detail bieten, und wie Sie die richtige Lösung für Ihr Unternehmen auswählen beantworten wir im zweiten Teil unserer Blogserie, in dem wir uns ausführlich mit sicheren E-Invoicing-Lösungen beschäftigen.

Um die Integrität und Authentizität von Finanztransaktionen zu schützen, sollten Unternehmen unsichere Methoden wie den Postversand, bei dem Rechnungen verloren gehen können, oder die E-Mail, die anfällig für das Abfangen und Manipulation ist, meiden. Stattdessen sollten sie sichere Netzwerke und Protokolle nutzen.

Die E-Rechnung bietet hier eine sichere und standardisierte Alternative. Im Kern unterscheidet sie sich grundlegend vom Versand einer PDF-Datei per E-Mail. Eine E-Rechnung wird direkt und strukturiert von der Buchhaltungssoftware des Absenders zur Buchhaltungssoftware des Empfängers über ein sicheres Netzwerk übertragen.

Sichere E-Rechnungen sind also mehr als nur ein technisches Feature – sie sind ein entscheidender Schutzschild für Ihr Unternehmen. Doch wie sehen sichere E-Invoicing-Lösungen konkret aus und welche Vorteile bieten sie? Im zweiten Teil dieser Blogserie gehen wir näher auf sichere E-Invoicing-Lösungen und deren Vorteile ein. Bleiben Sie dran, um zu erfahren, wie Sie Ihr Unternehmen optimal schützen!

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